6. Ironman 70.3 Switzerland Rapperswil 3. Juni 2012 - M35-39 - 1.9 / 86 / 21km

Dieses Jahr hatte ich mich wieder für Rapperswil entschieden. Eine Alternative wäre wiederum die MD in Belfort gewesen. Doch der lange Aufstieg zum Ballon d'Alsace liegt mir nicht so. Als ich dann hörte, dass Rapperswil (wahrscheinlich ) zum letzten mal statt findet war ich froh mich hier gemeldet zu haben.

In der zweitletzten Woche vor Rapperswil hatte ich drei super Trainings und die Form schien plötzlich da zu sein. Am Mittwoch vor dem Wettkampf war ich ziemlich müde und am Donnerstag merkte ich, dass ich eine leichte Erkältung hatte. Das war natürlich für den Saisonstart gar nicht toll. Dazu kam noch, dass für Sonntag starker Regen angesagt war. So war meine Motivation ziemlich tief.
Je näher der Sonntag kam, desto mehr sah es aber danach aus, als ob der Regen erst am Sonntag Nachmittag kommen würde. Ich war zuversichtlich trocken Rad fahren zu können.

Am Samstag gingen wir am Morgen nach Rapperswil wo die Buben die Ironkids machten. Es war sonnig und ziemlich war (>25C). Danach fuhr ich noch 30 Minuten auf der Radstrecke Velo und checkte es danach ein. Anschliessend lief ich noch 3km und schwamm knapp 10 Minuten ohne Neoprenanzug im relativ warmen See. Da das Wetter so toll war bleiben wir noch am See und mieteten ein Pedalo. Am Samstag spürte ich die Erkältung aber nur noch wenig.

Als ich am Sonntag um 7:30 aufstand sah es nach Westen ganz schwarz aus. Und 15 Minuten später begann es stark zu regnen :( Auf dem Regenradar sah ich aber, dass es nur eine raltiv schmale Front war und am Radio sagten sie auch, es solle nochmals gut werden. Der Regen hört aber erst kurz vor Rapperswil auf. So konnte ich im Trockenen meine Startvorbereitungen treffen. Ich sah noch dem Wechsel der Profis zu bevor ich den Neopren anzog.

Um etwa 9:50 ging ich ins Wasser und schwamm mich etwas ein. Danach ging ich nach ganz links aussen (Wegn von direkter Linie) wo ich hoffte dass es ruhiger ist. Beim Start sprintete ich los um nicht von hinten überschwommen zu werden. Der neben mir schlug mir aber schon nach 3m ins Gesicht und die rechte Seite der Brille war voll mit Wasser. Ich schwamm weiter bis es etwas ruhiger wurde und leerte dann die Brille.
Das Schwimmen fühlte sich danach nicht schlecht aber auch nicht gut an. Und ich fand niemanden dem ich nach schwimmen konnte. Dafür kam von links einer der gleich schnell schwamm um mich von der Ideallinie abdrängte bis er merkte dass er falsch schwamm. Das regt mich immer auf wenn Leute "kämpfen" um ihre falsche Schwimmrichtung zu "verteidigen".
Bei der Wende war dann 14:?? auf der Uhr und ich hoffte ca 30 Minuten zu erreichen. Der Rückweg ging ohne Zwischenfälle doch ich schwamm weiterhin alleine. Im Hafen als wir Richtung Ausstieg schwammen war das Wasser braun vom aufgewirbelten Dreck. Als ich aus dem Wasser kam sah ich 31:31 auf der Uhr (31:18 offiziell). Von dieser Zeit war ich enttäuscht. Der Rückweg ist wegen der Strecke im Hafen wohl länger und darum täuschte die Zeit bei der Wende.

Als ich zur Wechselzone lief war mir etwas schwindlig. Sonst ging der Wechsel gut und ich war schnell auf dem Rad. Gerade vor mir ging meine Wechselzonennachbar Jochen Bauer auf die Radstrecke. Auf dem Velo merkte ich aber bald, dass sich deine Beine nicht so toll anfühlten. Seit der Erkältung waren die "guten Beine" der Vorwoche leider weg.
Ich fuhr dann mit Jochen und einem, später zwei anderen nach Schmerikon zum ersten Anstieg (natürlich mit korrtem Abstand). Im Anstieg distanzierten sie mich aber etwas doch ich konnte sie in der Abfahrt wieder einholen. In den beiden weiteren Anstiegen bis Goldingen fuhren sie aber wieder davon.
Bei den folgenden zwei Abfahrten sah ich vor mir die Gruppe mit den anderen M35er (und Gina Crawford 3. Frau). Ich kam ihnen zwar näher, konnte die Lücke bis Ermenswil aber nicht ganz schliessen. In folgenden kurzen Anstieg und der Abfahrt nach Eschenbach schloss ich dann aber auf. Dies hatte dann den Vorteil, dass ich in der Fläche von Schmerikon nach Jona in der Gruppe fahren kann. Auch wenn man mit korrekten Abstand fährt bringt das doch einiges. Einerseits hat es doch noch etwas Windschatten und vor allem gibt es Motivation an der Gruppe dran zu bleiben. So besteht weniger die Gefahr langsamer zu werden. Das war vor allem bei den vielen Athleten aus den vorderen Startgruppen die ich am Überholen war gut möglich. Die erste Radrunde fuhr ich in 1:12:16 etwa eine Minute langsamer als im 2010.
Zu Beginn der zweiten Runde wurde es noch schlimmer mit anderen Athleten da nun auch Leute aus späteren Startgruppen auch ihrer ersten Runde waren. Vor Schmerikon ging ich dann an die Spitze der Gruppe da ich im Anstieg (wo ich auf ersten Runde Probleme hatte) etwas einen Vorsprung haben wollte. Als im Anstieg niemand aus der Gruppe von hinten kam schaute ich mich um. Und da war niemand mehr in der Nähe. Nun fühlten sich auch die Beine toll an und ich fuhr alleine weiter. Bis nach Goldingen hatte mich dann ein M35er überholt und mit dem Anderen fuhr ich den letzten Teil des Anstiegs gemeinsam. In der Abfahrt konnte ich ihn zuerst distanzieren und die Lücke zum ersten etwas schliessen. Doch später überholte er mich wieder und die beiden vor mir distanzierten mich.
So fuhr ich alleine weiter. In der Fläche von Schmerikon nach Rapperswil war das etwas ein Nachteil da ich da schnell unbemerkt langsamer wurde (v.a. wenn man trotzdem immer am Überholen von Athleten aus anderen Startgruppen ist) und es nun Gegenwind hatte. Diese zeigte sich auch in dieser Abschnittszeit wo ich 2min30 langsamer war als in ersten Runde. Trotzdem war ich in der zweiten Runde 12s schneller.

Nach 2:24:14 war ich wieder in der Wechselzone. Gleich bei der Einfahrt waren die Buben, Corinne und ihre Eltern. Nach einem schnellen Wechsel ging es auf die Laufstrecke. Da spürte ich sofort, dass es sehr schwül warm war und leerte mir bei jeder Verpflegung Wasser über den Kopf. Bald wurde ich von zwei M35 Athleten überholt. Zu meiner Überraschung waren es die zwei die mich auf der zweiten Runde abgehängt hatten. Ich war scheinbar nicht viel langsamer als sie gefahren und hatte viel schneller gewechselt.
Leider hatte ich wohl etwas zu viel getrunken so dass ich gegen den ersten 'Wendepunkt' einen 'Wasserbauch' hatte. Und zwei mal stiess es mir auf, so dass ich den Geschmack von Magensäure im Mund hatte :( Nach einer WC Pause und nichts trinken beim der nächsten Verpflegung wurde es wieder besser.
In der Nähe des Bahnhof wartet dann wieder die Familie und feuerte mich an. Dies gab Motivation und ich fühlte mich auch besser als zu Beginn des Laufes. Bei der Unterführung unter dem Seedamm durch sah ich Christian Wittensöldner und Clubkollege Florian Piguet. In der Altstadt ging ich die Treppe zum Schloss hoch da es etwa gleich schnell war wie Laufen. Gegen Ende der ersten Runde wartete dann die Familie bei der Fachhochschule (wo ich in den 90er Jahren studierte). Die Bluben liefen etwas mit mir mit.
Die zweite Laufrunde ging besser als die erste. Nun kamen aber die schnellem M45er auf die Strecke und 'flogen' an mir vorbei. Und es überholten mich auch noch zwei oder drei M35er, u.a. auch mein Wechselzonennachbar Jochen. er konnte aber nie mehr als 50m Abstand machen.
Nun begann ich zu rechnen und stellte fest, dass < 4h30 mit einem guten restlichen Lauf möglich war. Das gab viel Motivation und Wille zum 'Kämpfen'. Da überholte ich auch wieder Jochen. Als ich wieder zur Unterführung kam sah ich Florian und Christian später. D.h. ich war diesen Teil schneller als sie (sind beides viel bessere Läufer als ich) gelaufen. Bei jedem Kilometer rechnete ich und es sah weiterhin gut aus. Und so konnte ich mich auch motivieren Tempo zu machen.

Nach 4:29:16 war ich dann mit einer Laufzeit von 1:29.31 im Ziel. Mit dieser Zeit bin ich sehr zufrieden. Nach den langsamen Läufen im Frühling hätte ich nicht gerechnet, nur 20s langsamer als im 2010 zu sein. Zudem bin ich so schnell wie noch nie in Rappi gelaufen. Ob das nur daran lag, dass ich auf dem Velo zwei Minuten langsamer war weiss ich nicht. Zumindest scheint meine Form etwas besser als erwartet. Definitiv klar wird das nach ein paar weiteren Triathlons sein.
Es kann nämlich aus sein, dass der Wettkampf dieses Jahr schneller war. Im 2010 war ich 20s schneller 6. der M35 und 39. Mann. Dieses Jahr bin ich nur 16. der M30 (2 Minuten schneller wäre 11.) und 81. Overall (75. Mann + 6 PRO-Frauen).

Jetzt möchte ich in der zweiten Wochenhälfte nochmals hart/umfangreich trainieren. Dann beginnt das Peaking/Tapering für Frankfurt mit einer Ruhewoche die ich mit dem Zytturm Triathlon abschliesse. Das wird dann auch der nächste Test sein.


Meine Fotos bei finisherpix.com findet man hier. Siehe auch 70.3ironman.ch

pos name year time back bib overall ¦ SWIM ¦ trans1 ¦ Bike1 ¦ Bike2 ¦ BIKE ¦ Trans2 ¦ Run1 ¦ Run2 ¦ RUN ¦
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16. Weilenmann Felix 1973 4:29.16 ??.?? (1139) 81. ¦ 31:18 44.¦ 2.41 ??.¦ 1:12.16 --¦ 1:12.04 --¦ 2:24.14 11.¦ 1.32 --¦ 45.11 ---¦ 44.17 ---¦ 1:29.31 25.¦

2010:
6. Weilenmann Felix 1973 4:28.56,4 11.05,6 (1054) Men 39. ¦ 31.08 20.¦ 2.24 90.¦ 1:10.53 4.¦ 1:11.2 4.¦ 2:22.17 4.¦ 1.24 2.¦ 45.23 14.¦ 46.18 15.¦ 1:31.42 14.¦
Aegerten SUI ¦ ¦ 33.32 28.¦ 1:44.26 9.¦ 2:55.50 7.¦ 2:55.00 7.¦ 2:57.14 4.¦ 3:42.37 4.¦ 4:28.56 6.¦ 4:28.56 6.¦
2009:
6. Weilenmann Felix 1973 4:26.44,3 16.36,6 (1054) Men 45. ¦ 30.45 26.¦ 1.53 23.¦ 1:10.37 9.¦ 37.55 13.¦ 2:22.22 10.¦ 1.29 10.¦ 44.45 24.¦ 45.29 18.¦ 1:30.14 17.¦
Aegerten SUI ¦ ¦ 32.38 17.¦ 1:43.15 9.¦ 2:55.00 7.¦ 2:55.00 7.¦ 2:56.29 7.¦ 3:41.15 6.¦ 4:26.44 6.¦ 4:26.44 6.¦

Details/Splits http://tracking.ironmanlive.com:
Overall 81. : http://eu-agr.ironman.com/results/2012/ironman_70.3_switzerland_2012.pdf

M35-39 16. von 331 (4.8%): http://eu-agr.ironman.com/results/2012/ironman_70.3_switzerland_2012.pdf


fw, 3. Juni 2012

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