9. Ironman Germany - Ironman European Championship   Frankfurt - 4. Juli 2010 -  M35-39

Nach 2006 startet ich zum zweiten mal in Frankfurt. Damals machte ich dort eine PB die bis letztes Jahr in Klagenfurt Ironman PB blieb. Da die Radstrecke dieses Jahr 185km hatte, wusste ich, dass ich die 9:16 von Klagenfurt nicht erreichen konnte. Ich erhoffte mir eine Zeit von < 9:30.

Am Freitag Nachmittag fuhren wir Richtung Frankfurt. Wegen zwei Staus brauchten wir nur schon bis Freiburg gut vier ansttt zwei Stunden. Und da es auch nachher noch Staus hatte die wir umfahren haben wurde es zu spät um bis nach Frankfurt zu fahren. Wir wollten nicht gegen 23Uhr im Dunkeln das Zelt aufstellen. So übernachteten wir im Raum Offenburg auf einem Campingplatz bei einer Auobahnausfahrt. Leider hörte man da den Autobahnlärm stark und es war auch sonst unruhig. So schlief ich sehr schlecht.
Am nächsten Morgen fuhren wir um 7Uhr los und waren mit wenig Verkehr um 8:30 in Frankfurt. Dort fanden wir das für Camper reservierte Gebiet auf dem Rebstockgelände schnell. Es lag in einem schönen Park mit Bäumen/Büschen und einem Seeli. Wir stelltn das Zelt am Rand auf wo es am Abend Schatten hatte. Danach gingen wir zum 'Römer' wo ich die Startunterlagen holte und wir noch die Sport-Expo anschauten.
Nach dem Mittag fuhren wir zum Langener Waldsee wo ich das Rad eincheckte und die Rad- und Laufbeutel abgab. Danach badeten wir dort noch gut zwei Stunden. Es war sehr heiss (~35C) und das Wasser (vor allem die obersten 5cm) war fast unangnehm warm. Die Buben schauten dort auch den ersten Teil des WM-Viertelfinal Deutschland - Argentinien.
Danach ging es zurück zum 'Rebstock' wo wir Znacht kochten und noch einen Spaziergang machten. Wegen der Wärme konnte ich dann nicht gut einschlafen. Und später begann in der Nähe Musik die mich auch noch störte so dass ich wiederum sehr schlecht schlief.

Am Sonntag morgen wurde ich dann auch noch früher als geplant geweckt da andere Leute die früher aufstanden sich rücksichtslos laut unterhielten. So stand ich bereits um 4:40 auf, ass Zmorgä und lief dann zur Shuttle-Bus Haltestelle. Der Bus kam bald und fuhr uns zu Waldsee. Dort hatte ich noch über eine Stunde Zeit. Ich richtete die Wechselzone ein und suchte Leute die ich kannte. Da ich bereits um 6:45 mit den PROs und den 300 schnellsten Agegrouper startet ging ich gegen 6:30 an den See. Da mein Top etwas weit (alt) ist schwamm ich nur in Tri-Shorts.

Um 6.45 fiel der Startschuss. Ich schwamm ziemlich am linken Feld um möglichst wenig Kontakt mit anderen Schwimmern zu haben. Letztes Jahr verlor ich in Klagenfurt durch 'Schlägereien' viel Zeit. Dies ging gut und ich schwamm lange alleine da ich auf die Wendeboje zuhielt. Nach etwa der Hälfte des ersten Abschnitt kam ich dann ins Feld und fand Füsse zum draften. Das Schwimmen ohne Neoprenanzug war sehr angenehm. Nach der ersten Runde (Richtung Osten und zurück) gab es einen kurzen Landgang. Da sah ich 32:?? auf der Uhr. So wie ich mich erinerte war die erste Runde länger und ich war darum zufrieden.
Auch die zweite Hälfte die nach ichtung Süden führte ging gut. Als ich beim Wendepukt 45:30 auf der Uhr sah, wusste ich, dass die Runde kleiner war und ich trotz Neoverbot eventuell unter einer Stunde bleiben konnte. Ich zog dann das Tempo auf der Hälfte des Rückweges nochmals an. Nach 58:32 kam ich aus dem Waser. Dies ist trotz Neo-Verbot einen neue Ironman-Schwimm-Bestzeit.
Nun ging es steil den Hang hoch in die Wechselzone wo ich den Pulsgurt und das Top anzog. Wegen dem langen Weg dauerte dieser Wechsel 3min24.

Auf dem Rad ging es zuerst knapp 15km nach Frankfurt rein. Ein paar wenige zogen da sehr schnell an mir vorbei und ich überholte ein paar. In Frankfurt bildete sich dann eine Gruppe. Es wurde aber sehr korrekt mit dem vorgegeben Abstand gefahren. Der erste Anstieg (The Beast) ging gut. Dann kam der sehr mühsame Kopfsteipflasterabschnitt in Maintal-Hochstadt den ich schon im 06 schrecklich fand. Neben dem, dass er sehr mühsm zu befahren ist besteht auch immer Gefahr, dass man etwas verliert oder etwas kaputt geht. Ich prüfte darum vor der Einfahrt noch ob die Flaschen richtig im Halter sind. Leider half das nichts und ich verlor meine wichtigste Flasche mit dem Malto-Iso-Gemisch. Im Nachinein gesehen hätte ich halten sollen und sie auflesen. Denn dieses fehlende Verpflegung hat später wahrscheinlich einen grossen Einfluss auf das Rennen.
Zum ersten Mal musste ich am 'Hühnerberg' etwas kämpfen. Da steigt es zwar nicht so steil aber es blies uns ein mühsamer wind entgegen. Leider merkte ich hier, das ich wohl nicht so gute Beine wie vor einem jahr in Klagenfurt habe. Danach ging es aber wieder gut. Nach etwa 50km holten wir ein Gruppe mit den Pro-Frauem Yvonne van Vlerken (4. Frau, im Ziel 3.), Nicole Leder und Maike Krebs auf. Die fuhren dann mit uns mit. Im Anstieg nach Kloppenheim fiel mir beim Schalten die Kette raus. So gab es eine Lücke vor mir die ich nur mit Mühe wieder schliesen konnte. Da trennte sich die Gruppe auch auf und nur noch Van Vlerken war bei uns.
Gegen Bad Vilbel kamen wird dann einer Gruppe vor uns immer näher. Im Aufstieg zum Heart Brke Hill hörte ich, dass Sandra Wallenhorst in dieser Gruppe war. Im Anstieg fühlte ich mich diesmal gut. Doch die vordere Gruppe machte wieder Abstand. Nun ging es meist abfallend nach Frankfurt rein. Hier wär ich am liebsten bereits vom Rad gestiegen. Irgendwie stimmt etwas nicht.
In der Stadt (km 100) merkte ich auch, dass ich nicht mehr so locker mit fahren konnte. Ich hoffte nur auf eine kurze Schwäche. Doch die blieb und kurz vor dem Anstieg 'The Beast' musste ich die anderen ziehen lassen. Ich fuhr dann einige Kilometer alleine und wurde ein paar mal überholt. Im Nachhinein vermute ich, dass die Schwäche davon kam, das ich wegen der verlorenen Flüssignahrung zu wenig Verpflegung aufgenommen hatte. Und wahrscheinlich war es einfach auch nicht mein bester Tag. Bei km 125 kamen dann zwei weitere von hinten. Da konnte ich mich anhängen. Für mich war es nun vom Kopf her wichtig jemand nachfahren zu können der das Tempo vorgab. Gegen Friedberg zogen aber auh diese davon.
Zum Glück kamen bald wieder vier wo ich mich anhängen konnte (kein Windschatten fahren, d.h. korrekter Abstand). Mit denen fuhren ich dann bis nach Frankfurt zurück.

In der Wechselzone wurde mir mein Rad abgenommen und ich bekam den Laufsack. Nach einem relativ schnellen Wechsel ging es auf den Marathon. Leider fühlte ich mich gleich zu Beginn nicht so gut wie z.B. in Klagenfurt. Gerade am Anfang war Corinne und die Buben an der Strecke. Nach ein paar Kilometer ging es dann aber besser und ich konnte ein gutes Tempo laufen. Ich hoffte nun, doch noch einn anständigen Marathon (mindestens ~3:~25) zu laufen. Die erste Runde war dann auch nur weniger langsamer als in Klagenfurt (knapp 50Minuten). Doch schon zu Beginn der zweiten Runde wurde ich plötzlich 10-15s/km langsamer. Aber auch nach dieser Runde war ich mit ~1h42 noch auf Kurs für einen guten Marathon (52:30 Runde, 1:42 Gesamt). Und als ich zu Beginn der dritten Runde wieder etwas zulegen konnte (4:50/km) schöpfte ich wieder Hoffnung. Ich war schon oft zwischenzeitlich langsamer geworden und konnte dann wieder beschleunigen. Doch diesmal hielt es nur wenige Kilometer bevor ich noch langsamer wurde. So brauchte ich dann für die dritte 10.5km fast 55Minuten (5:13/km). Wenn ich nochmals ein solche Runde gelaufen wäre, wäre das Resultat auch noch ok gewesen. Doch die letzte Runde war nur noch ein irgendwie 'Uberleben' und ins Ziel kommen. Ich brauchte fast ein Stunde und lief nur noch einen 5:41 Schnitt. Das ergab dann ein Maratonzeit von 3:37:59. Einen solchen Einbruch hatte ich noch nie erlebt.

So brauchte ich 9:45:16,4 was zum 100. Rang Männer Overall und zum 24. Rang in der M35 reichte. Von dieser Zeit bin ich enttäuscht, da ich weiss, dass ich mindestens 15Minuten schneller laufen kann und auch auf dem Velo (d.h. zweite Runde) noch mehr möglich ist. So wäre dann auch die Zeit von <9:30 gut möglich gewesen.
Wahrscheinlich haben da mehrer Faktoren rein gespielt. Einerseits hatte ich zuvor zwei Nächte sehr schlecht geschlafen was sicher nicht geholfen hatte. Zudem zeigte die Uhr den Puls nicht an da ich den Pulsgurt erst nach dem Schwimmen angezogen hatte. Grundsätzlich ist das kein Problem. Aber heute war ich ev auch teilweise etwas zu schnell unterwegs für das das es nicht mein idealer Tag war. Das grösste Problem war aber wohl, das ich wegen der verlorenen Malto-Kozentrt-Flasche unterwegs zu wenig Nahrung aufgenommen hatte. Und das rächt sich halt bei einem Ironman schnell. Dies würde auch etwas darauf hin deuten, dass es mir ab km 100 (knapp 4h) nicht mehr so gut ging. Auf dem Marathon versuchte ich regelmässig Gels zu essen. Doch einmal muste ich nach einem Gel fast übergeben. Darum trank ich auch vor allem viel Pepsi.

Im Ziel bzw der Finisherzone traf ich dann alle anderen schnellen Schweizer: Michelle Müller hatte ein tolles Rennen (9:32), Pirmin Christen (9:38) war auch auf dem Marathon eingebrochen und Tom Marty war nur gerade 20s schneller als ich gewesen.
Ich ass etwas und liess mich dann massieren. Die Massage war gut aber von der Verpflegung bin ich in Deutscland immer enttäuscht: da gibt es nur Brötchen, Früchte und Kuchen. In Zürich und Rappi gibt es Reis, Pasta und Bouillion, in Lanzarote Paella und andere warme Speisen und in Kanada/Hawaii Pizza.
Nach etwa einer Stunde holte ich dann das Rad und wir fuhren zum Rebstockglände zurück. Dort gingen wir ins Rebstockbad wo wir als 'Athletenfamilie' freien Eintritt hatten. Ich lag da vor allem rum.
Am Dienstag habe ich dann erfahren, das der 24. M35-Rang gut für die Hawaii-Qualifikation gereicht hätte. Das wäre die vierte WM-Quali gewesen. In den nächsten drei Jahren möchte ich dann aber einmal mit der ganzen Familie nach Hawaii. Ich hoffe dann klappt es mit der Quali auch so gut.

Triathlon Nidau:
Nach dem Ironman gibt es nun zuerst mal Pause bzw fast: zwei Tage danach fand noch der lokale Triathlon des TV Nidau statt. Mit 26. Veranstaltungen ist es der zweitälteste der Schweiz. Ich wollte eigentlich nur in einer Stafffel schwimmen. Doch da ich niemanden fürs Rad fand startet ich mit Corinne im Team. Beim sehr intensiven Schwimmen (600m mit Strömung des gestauten Aareausfluss des Bielersees) und im ersten steilen Anstieg auf der Velostrcke spürte ich den Ironman gut. Doch danach war ich warm und fühlt mich auf dem Velo gut. Ich konnte ein gute Zeit fahren und kam nach 18.2Radkilometer als erste Staffel und 5. Overall in die zweite Wechselzone. Corinne hatte dann beim 4km-Lauf gegen Jonas Nowka keine Chance. Sie lief aber super (16:04) und wir wurden zweite Staffel.

Der nächste 'richtige' Wettkampf wir nun der Züri Triathlon sein. Bis dann gibt es nur wenig Training. Danch mache ich wohl noch den Berglauf Thyon-Dixence, eventuell die Triathlon-SM in Nyon, die OD in Lausanne und den Gemmi Triathlon. Und eigentlich möchte ich auch in Almere meine zweite Langdistanz des Jahres machen.


Unsere eigene Fotogalerie ist hier und die offiziellen Fotos von mir sind im Moment auch Online.Details zu meinen Splits hat es bei ironman.com

Siehe auch www.ironman.de und a href="http://ironman.com/events/ironman/germany">http://ironman.com/events/ironman/germany

Vollständige Ranglisten unter http://services.datasport.com/2010/tri/ironman_germany/ :
Overall Männer: 100. von 2110 (4.7%):  http://services.datasport.com/2010/tri/ironman_germany/RANG091-001.HTM
M35-39: 24. von 421 (5.7%): http://services.datasport.com/2010/tri/ironman_germany/RANG204.HTM



wf 11.7.2010

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