Am Dienstag vor dem Ironman flogen wir nach Lanzarote. Unser Aparthotel Costa
Mar lag knapp 3km ausserhalb des Zentrums von Puerto del Carmen direkt an
der Laufstrecke und Stand (Playa los Pocillos). Es windete stark
Am
Mittwoch machte ich nach dem Mittag eine kurze Koppeleinheit (45' Rad, 15' Lauf)
und ging am Nachmittag noch 15 Minuten mit dem Neo ins Meer schwimmen. Am Rad
hatte ich vorne und hinten ein 58mm HED Alps Laufrad. Beim starken Wind am Mittwoch
war das aber teilweise unangenehm. So enschtied ich mich vorne das 30mm Richtey
Traings-LR zu brauchen um kein Risiko ein zu gehen.
Am Donnerstag fuhren wir (mit einem Ausflug über den Mirador del Rio, Haria
und Famara) in den Club La Santa zur Registrierung, Wettkampfinfo und Pasta
Party. Bei/nach der Wettkampfinfo traf ich alessandro, gonzo und highlander
von 3athlon/x-athlon. Die Pasta Party war ein sehr feines Buffet auf einer Terasse
der Hotelanlage.
Am
Freitag machte ich nochmals eine kurze Koppeleinheit (35' Rad, 15' Lauf). Nach
15Uhr fuhr ich dann mit dem Rad un den Bike-/Run-Beuteln zur Wechselzone zum
eickecken.
Bis dahin war ich nicht nervös. In der folgenden Nacht schlief ich dann schlecht
und wachte immer wieder auf. Um 4:45 war dann tagwache. Nach einem kurzen Frühstück
fuhr ich um 5:20 mit Hendrik, Kai (3athlon) und Roland zum Start. Dort hatte
ich dann genug Zeit um mich vorbzubereiten und den Neo anzuziehen.
Nach 6:30 ging ich an den Strand wo ich mich etwas einschwamm. Um 6:50 wurden
wir dann in den Startbereich gerufen. Da ich unter einer Stunde schwimmen wollte
stand ich etwa in der fünften Reihe ein.
Um etwa 7:01 fiel der Startschuss. Zuerst ging alles gut und es war nicht mal
so eng. Doch nach der ersten Boje (200m) wurde mir nach 200m die Brille weggedrückt
und Wasser lief hinein. Obwohl ich kurz stoppte um sie wieder richtig auf zu
setzen kam weiter Wasser hinein. Nun war regelmässiges leeren angesagt da Salzwasser
in den Augen nicht so angenehm ist. Leider fand ich auch keine guten Füsse zum
nachschimmen. Immer wieder drängten sich andere dazwischen und ich war nicht
zum 'kämpfen' aufgelegt.
Ich war darum froh als die erste Schwimmrunde fertig war und ich am Ufer die
Brille neu richten konnte. Als ich aus dem Wasser kam sah ich, dass ich knapp
31 Minuten für die ersten 1.9km gebraucht hatte. Nun nahm ich an das Sub-60 nicht
mehr möglich ist.
Leider leckte die Brille auch auf der zweiten Runde bald wieder und die anderen
Schwimmer waren immer noch 'agresiv'. Zudem war das mehr einiges unruhiger
als an anderen Morgen was natürlich auch nicht half. So wurde die zweite Runde
noch etwas langsamer. Ich wusste die Zeit aber nicht genau da mir bei einer
'Begegnung' im Wasser (nach 54:21,9 ;)) jemand auf die Stop-Taste der S720 gedrückt
haben musste.
In der Rangliste sah ich dann, dass ich 1:02:54 geschwommen war. Dies war die
153. Schwimmzeit. Mit dieser Zeit bin ich nicht zufrieden, denn ich müsste unter
einer Stunde schwimmen können.
Der Wechsel dauerte dann relativ lange (4:52) da man zuerst vom Strand in die
Wechselzone auf der Strasse hinauf laufen muss und diese dann relativ lang ist.
Dann
ging es aufs Rad und Richtung Flugplatz zu Stadt raus. Schon bald sah ich bei
unserem Hotel Corinne und die Buben am Strassenrand stehen. In der Nähe
des Flugplatzes ging es dann auf die Umfahrungsstrasse von Puerto del Carmen
wo es dann wieder südwestlich ging. Es waren ziemlich viele andere Athleten
auf der Strecke und man musste aufpassen um nicht in den Windschatten der Anderen
zu kommen. Es bildeten sich auch bald etwas eine Gruppe (mit korrektem Abstand)
mit der wir immer wieder Leute überholten. Bei uns war u.a. auch ein Schweizer
vom CNN Nyon.
Leider bekam ich bald Bauckrämpfe und konnte nicht richtig Druck machen.
Wegen den Bauchproblemen konnte ich auch nicht richtig Verpfelegen, d.h. ich
hatte keine Lust etwas zu trinken oder essen. Nach Yaiza wurde es dann etwas
besser, zumindest konnte ich etwas Druck machen und überholte noch mehr
Leute als vorher. Bei Los Hervideros fuhren wir dann in die Lavalandschaft an
der Küste die sehr gut aussah. Bei den nachfolgenden Austiegen bekam ich
wieder etwas mehr Probleme. Nun wurden es aber immer weniger Leute und
plötzlich waren wir nur noch zu dritt. Weil es nicht so lief waren die
zwei Anderen plötzlich 200m weg. Dies wollte ich aber nicht zulassen, machte
etwas Tempo und fuhr bei Yaiza wieder zum Deutschen und Oestereicher.
Dann ging es gegen die Feuerberge d.h. an den Rand des Parque Nacional de Timanfaya.
Da hatt es dann wieder einige Zuschauer. Hier fuhr den Oestereicher auch davon
und ich war alleine mit dem Deutschen. Nun begann es auch leicht zu nieselen.
Das störte mich aber nicht und ich genoss die interessante Landschaft des
Nationalpark. Bei der Abfahrt gegen den Zugang zum Nationalpark überholte
ich den Deutschen. Mit dem Wind der nun von hinten bliess ging es plötzlich
super. Ich konnte einen grossen Gang drücken und fuhr längere Zeit
mit 50kmh :) Dabei überholte ich viele Leute. Auch die Gegenwindpassage
als es wieder zurück nach Tinajao und dann rüber in Geriatal ging störte mich
nicht. Und dann ging es bis nach Teguise mit Rückenwind. Ich fühlte
mich super und konnte einen grossen Gang drücken was ich sehr gerne mache.
Ich fuhr da weiter durchs Feld nach vorne. In der Nähe von San Bartolomeo
überholte ich einen Belgier der mir dann folgte. Wir fuhren dann zusammen
weiter.
Beim Anstieg in Teguise wurde es wieder etwas mühsamer. Ich merkte, dass
ich heute nicht wirklich einen super Tag hatte und musste den Belgier ziehen
lassen. Sonst üb erholte ich aber weiter ab und zu. Wahrscheinlich spürte
ich nun bereits, dass ich etwas zu wenige verpflegt hatte und war dann froh
als wir oben d.h. beim Mirador los Helechos/de Haria waren. Obwohl ich normalerweise
beim Abfahren eher vorsichtig bin konnte ich in der Serpentinen Abfahrt nach
Haria wieder Leute überholen. Die meisten bremsten viel zu früh vor
den Kurven und beschleunigten nacher auch zu wenig.
Nach Maguez gegen Ye hinauf kam die einzige Stelle wo ich mir hinten ein grösseres
Ritzel (hatte nur 11-23) gewünscht hatte. Das war aber nur ein kurzer steiler
Anstieg. Dann ging es der Steilküste entlang hoch zum Mirador del Rio (km118).
Da hatten wir ein super Aussicht
auf die Insel Graciosa. Dort hatte es wieder einige Zuschauer, u.a. auch
zwei Schweizer in entsprechenden Shirt.
Nun freute ich mich auf die kommende lange Abfahrt. In Ye bei der Einfahrt
in die grössere Strasse hatte es leider eine Unebenheit wo ich meine Wasserflasche
verlor. Das sah da noch nicht so schlimm aus da ich ja noch genug zu trinken
in der Aeroflasche hatte. Doch es sollte sich später noch ziemlich negativ
auswirken ...
In der Abfahrt sah ich zuerst niemanden vor mir. Dann sah ich etwa 500m
vor mir eine Gruppe. Leider hattes es noch drei Auto dazwischen. Das erste
konnte ich relativ bald überholen. Der Zweite sah mich aber nicht. Und da es
ein Toyota Hiace Bus war konnte ich ihn auch nicht so leicht überholen (Sicht
sehr schlecht). Dann hupte aber das bereits überholte Auto und der Toyota Fahrer
liess mich vorbei. Weiter unten verzögerte mich dann nochmals ein Van.
Dann hatte ich aber freie Fahrt und machte mich ans Aufholen. Kurz vor dem Ende
der Abfahrt fuhr ich auch die Gruppe auf. Da es nach Arrieta bald wieder zu
steigen begann löste sich die Gruppe schnell wieder auf. Ich fuhr hinter zwei
Spanieren. Als uns ein Deutscher überholte zog der eine Spanier mit. Ich konnte
aber nicht folgen, hängte aber den anderen Spanier ab. Nun fuhr ich alleine
gegen den Wind nach Tahiche hoch. Das wurde hart da nun das Trinken ausgegangen
war bzw ich nur noch 'dicke' sehr süsse Malto-Iso-Mischung hatte. Und leider
gab es nun lange keine Verplfegung (27km, längster Abstand zwischen Posten).
Zu allem fiel mir beim runter schalten auch noch die Kette raus.
Ich war dann froh als ich gegen Tahiche kam wo es wieder Leute hatte. Das Anfeuern
tat gut. Und kurz darauf sah ich vor Nazaret einen Verpflegungsposten (Las Cabreras
km145). Ich nahm eine Wasserflasche die ich in den Flaschenhalter hinter dem
Sattel tat. Mit einer zusätzlichen Wasserflasche kühlte ich mich etwas, trank
ein paar Schlücke und reinigte den klebrigen Lenker. Dann warf ich sie fort.
Nach Nazaret bogen wir auch ein Strasse mit sehr schlechtem, grobem Belag ab.
Es war fast schlimmer als ein Kiesweg. Da wollte ich nun die Aeroflasche füllen.
Aber ich Griff hinter dem Sattel ins Leere. Entweder hatte ich die Flasche nicht
(richtig) in den Halter gesteckt oder sie auch wieder verloren. Nun wurde es
noch härter da ich ohne trinken über eine sehr hoprige Strasse gegen den Wind
nach San Bartolomeo hinauf fuhr. Mir fehlte die Kraft und von hinten kam ein
andere Triathlet. Ich war dann sehr froh als ich wieder auf die Hauptsrasse (Teguise-La
Geria-Yiaza) kam wo der Belag besser war. Dafür wurde der Durst schlimmer und
es stieg immer noch gegen den Wind. Ich schaute nun ob es irgendwo ein Brunnen
oder WC hatte wo ich Wasser finden könnte. Da ich nichts zu trinken hatte konnte
ich auch nichts essen. So ein Tief habe ich bei keinem meiner acht Ironmans erlebt.
In Masdache (km165) war dann endlich ein weitere Verpflegungsposten. Diesmal
schaute ich sehr auf die Wasserflasche und füllte die Aero-Lenkerflasche sofort.
Nun ging es etwas besser u.a. auch weil ich wusste, dass es nicht mehr weit war.
Bald kam die Abzweigung nach Tias runter. Von dort ging es ans südliche Ende
von Puerto del Carmen und dann über die Umfahrungsstrasse wieder Richtung Arrecife.
Bei der zweitletzten Abfahrt fuhren wir nach Puerto del Carmen hinein. Die Strasse
mündet kurz vor unserem Hotel in die Strasse dem Meer entlang wo der Marathon
durch führte. Als ich gegen das Meer kam sah ich gerade in der Verlängerung
der Strasse Corinne mit den Buben stehen. Sie sahen mich auch und feuerten mich
wieder an. Nun ging es noch knapp 3km der Marathonstrecke entlang zur Wechselzone/Ziel.
Nach 5:31:27 auf dem Rad hatte ich die 180km mit 2550 Höhenmeter hinter mich gebracht.
Das war die 56. Radzeit, 38 Minuten lansgamer als die schnellste des Sieger Eneko Llanos und 28Minuten langsamer als die von Luc Van Lierde (2., 3. Radzeit). Den Umständen entsprechend bin ich mit der Zeit zufrieden.
Aber ohne die Magenprobleme und verlorenen Flaschen wäre mehr drin gelegen.
Das Wechseln ging dann relativ schnell: Eim Eingang zur Wechselzone wurde mir das Rad abgenommen. Ich nahm meinen Laufbeutel vom Ständer und ging ins Zelt mich umziehen. Während ich die Radschuhe aus und die Laufschuhe anzog wurde ich mit Sonnencreme eingestrichen. Nach knapp drei Minute ging es auf die Laufstrecke.
Zu Beginn fühlte sich das Tempo angenehm an. Da ich 4:55-5:00 pro Kilometer laufen wollte um 3h30 für den Marathon zu erreichen suchte ich die Kilometermarkierungen. Ich sah aber nichts. Leider merkte ich erst spät, dass diese kleine gelbe Wimpel in den 'Hüten' auf der Strassenmitte zur Streckenabstperrung waren. So hatte ich dann eine erste ungefähre Zwischenzeit beim zweiten Verpflegungsposten (2.8km) und eine bessere beim Wendepunkt (5.3km). Dort sah ich dann, dass ich etwa 4:55 lief. Leider merkte ich bald, dass das heute wohl eher zu schnell war und ich 3:30 nicht erreichen würde. Da hatte wohl die schwere Radstrecke und schlechte Verpfleung ihre Auswirkungen
Ich war froh dass es vier 10.5km Runden waren. So kam ich im ganzen acht mal bei der Familie vorbei. Diese liefen während des Marathons langsam Richtung Ziel zu.
Auf dem Rückweg der ersten Runde sah ich dann Stefan (alessandro). Er war da ca 20 Minuten hinter mir. Auch Hendrik sah ich. Er lag vor mir schien aber ziemlich zu leiden (sein Bericht). Und gerade als ich die erste Runde fertig hatte lief Markus (Gonzo) auf die Laufstrecke. Er lief aber schneller und so sah er mich nicht.
Je länger der Marathon dauerte desto mühsamer wurde es. Vor allem jeweils nach dem Wendepunkt als der Wind einem entgegen kam. Zudem waren schon am Schluss des Rad fahren alle Wolken weg und so wurde der Marathon ziemlich heiss (Lanzarote liegt auf der Höhe von Süd-Marokko). Und die drei Anstiege/Wellen pro Runde merkte ich auch immer besser.
Da nun auch immer mehr Leute am Laufen waren hatte ich es nicht mehr so im Griff ob ich nun Plätze verlor oder gewann. Die Runden-Bändel waren nicht immer einfach zu sehen. Auf den weiteren Runden sah ich nun regelmässig Stefan und Markus. Während ich auf Stefan Abstand machte lief Markus schneller (ev sah er mich darum auch nie). Und Hendrik ging teilweise und ich holte ihn auf der dritten Runde ein.
Und dann hatte ich irgend wann auch die dritte Runde geschafft und wusste, dass ich nur noch 10.5km vor mir hatte. Nun versuchte in die verbleibenden Kilometer immer an Traingsstrecken zu Hause zu messen. Ein weiterer 'Höhepunkt' war natürlich als ich etwa bei km37 zum letzten mal beim Hotel Beatriz wendete.
Nach 10:20:54 ereichte ich das Ziel. Kurz vor dem Einlauf warteten die Buben und wir liefen gemeinsam ins Ziel.
Beim Marathon hatte ich mein Ziel von 3:30 nicht ereicht. Nach diesem Tag, bei warmen Wetter und einer nicht eben Laufstrecke (~200mH) bin ich mit 3:38 zufrieden. Als ich im Voraus die Marathonstrecke sah hatte ich mir gesagt, dass ich auch mit etwas mehr als 3:30 zufrieden sein muss. Dass der
Marathon nicht so schnell war zeigt, dass die Bestzeit 'nur' 2:56 war.
Nachdem es im Ziel noch Fotos mit den Buben gab übergab ich diese wieder Corinne. Ich holte dann das Finisher-Shirt und die Urkunde. Danach ging es in die Massage. Da hatten sie ein grosses Zelt mit vielen Plätzen und zwei Masseur(In)en. Die Massage tat gut und mein Masseur konte sogar etwas deutsch da er Verwandte in Bern hat. Mit der Zeit bekam ich aber kalt da ich noch die nasse Wettkampfbekleidung anhatte.
Da ging ich dann zur Verpflegung. Die war etwas vom Besten was ich je in einem Ziel erhielt: Paella, Pastasalate, Hähnchen, Fleischkugeln, Kartoffeln, Brot, Früchte, Getränke und Eis. Da sass ich zuerst mit ein paar Schweizern. Später kamen auch Stefan und Markus und wir sassen noch einige Zeit da.
Fazit: 10:20 ist solide aber nicht wirklich (sehr) gut. Ich wurde 75. Overall, 72.
Mann und 25. der M30-34.
An einem guten Tag hätte ich mindestens 10 Minuten schneller sein können: z.B. min 3 Minuten beim Schwimmen, fünf auf dem Velo und drei beim Laufen. Wenn ich aber schaue dass ich unter 10:30 kommen wollte muss ich zufrieden sein.
Einen Hawaii Platz hätte ich um ca 20 Minuten verpasst (war nach Hawaii 05 nicht Ziel). Sie gingen aber auch gut weg da der 9. und der letzte M30-Slot an den 11. der M30 ging. Zudem war die M30-34 sehr stark. In Frankfurt war ich als z.B. 78. Overall 17. der M30-34
Jetzt freue ich mich auf die 'richtige' Triathlon Saison mit einigen ODs und drei MDs/'Halben' (Murten, Allgäu, Malterdingen). Im Juni wird das Training neben den Wettkämpfen eher auf diese kürzeren Distanzen ausgerichtet sein. Im Juli und August werde ich mich wieder auf längere Sachen konzentrieren umd am Bodensee ein gutes Resultat zu machen.
Fotos vom Ironman und Lanzarote hat es hier: http://www.family-weilenmann.net/Fotos/2007/Lanzarote
fw, 7. Juni 2007